IMP ist die Abkürzung für Informatik, Mathematik, Physik, und bezeichnet ein in Baden-Württemberg 2018/19 eingeführtes Profilfach. Zwischen der 8. und der 10. Klasse müssen SchülerInnen ein 4-stündiges Profilfach wählen, beispielsweise NwT (Naturwissenschaften und Technik), Spanisch, Sport, Kunst... - oder IMP.[br]Im Vergleich zu NwT arbeitet IMP fächervernetzend: Für alle drei Teilfächer gibt es ein separates Stundenkontingent für das jeweilige Schuljahr, unterschiedliche Bildungspläne, und teilweise werden diese von unterschiedlichen Lehrkräften unterrichtet. Es werden zwar Themen behandelt, die möglichst viele Schnittstellen zu den einzelnen Fächern haben (Logik, Kryptologie...), diese werden aber in ihren Mathematik-, Informatik- und Physikanteil heruntergebrochen und anschließend in den jeweiligen Stunden unterrichtet. [br]Ein weiterer Unterschied zum NwT Profil liegt neben den anderen Schwerpunkten (Informatik und Mathe statt Biologie und Chemie) auch darin, dass IMP weder in der Oberstufe gewählt noch studiert werden kann, was in NwT beides möglich ist. [br]Jede studierte Mathematik-, Physik- oder Informatiklehrkraft ist automatisch auch Lehrkraft für das jeweilige Teilfach in IMP.
Der Bildungsplan in IMP gliedert sich wie erwähnt auf in seine drei Teilfächer Mathematik, Informatik und Physik. [br][br]Für Mathematik sind die prozessbezogenen Komopetenzen identisch mit denen des regulären Bildungsplanes, also :[br]1. Argumentieren und Beweisen[br]2. Probleme lösen[br]3. Modellieren[br]4. Mit symbolischen, technischen und formalen Elementen der Mathematik umgehen[br]5. Kommunizieren.[br][br]Jedoch ist es erwähnenswert, dass die inhaltsbezogenen Kompetenzen vollständig verschieden von dem regulären Fach Mathematik sind, und zwar:[br]1. Aussagenlogik und Graphen[br]2. Mathematische Grundlagen der Kryptologie[br]3. Geometrie[br]4. Funktionen im Sachkontext.[br][br]Während es in Physik deutlich mehr Schnittstellen zum regulären Bildungsplan gibt, als dies bei Mathe der Fall ist, ersetzt der Informatikteil von IMP gewissermaßen einen regulären Informatikunterricht zwischen der 8. und der 10. Klasse, den es in Baden-Württemberg nicht gibt. Dies wird zum einen daran deutlich, dass hier sowohl prozessbezogene als auch inhaltsbezogene Kompetenzen vollständig mit denjenigen aus dem Aufbaukurs Informatik (7. Klasse) und des 3- oder 5-stündigen Informatikkurses in der Oberstufe übereinstimmen. Zum anderen ist auch das Besuchen des IMP-Profiles notwendig, um in der Oberstufe Informatik 3- oder 5-stündig wählen zu können. Die einzige Alternative besteht darin, in der 10. Klasse den sogenannten Brückenkurs Informatik zu besuchen, um hier relevante Grundlagen für die Oberstufe zu legen.
Was könenn sich Mathematikdidaktiker von der Didaktik der Physik oder Informatik abschauen? Vier nennenswerte Unterschiede zwischen den Fächern:[br]1. Während in Mathematik wenig Raum für Projekte ist (Stunden sollen in sich abgeschlossen sein), ist in der Informatik regelmäßig Platz für Softwareprojekte o.ä.[br]2. Ein didaktisches Prinzip der Informatik besagt, möglichst komplexe Probleme zu behandeln. Hierbei wird explizit vorgeschlagen, dass die Lehrkraft Teile der Lösung vorgibt. Das ist in Mathematik und Physik selten bis nie der Fall.[br]3. Ein weiterer Unterschied ist, dass man in der Informatik beim Programmieren eine instantane Kontrolle seines Ergebnisses hat. Auch in der Physik kann man sich Gedanken über die Plausibilität des Ergebnisses machen. Derartige Proben sind in der Mathematik am ehesten noch in der Unterstufe, jedoch kaum mehr in der Oberstufe zu finden.[br]4. Im Gegensatz zur Physik, wo mit Einheiten gerechnet wird, wird in der Mathematik auf das Rechnen mit Einheiten verzichtet.[br][br]Wo es sich anbietet, von den anderen Fächern zu lernen, lässt sicht natürlich nicht pauschal beantworten. Jedoch steht fest, dass es für die Lehrkraft sehr sinnvoll sein kann, den Blick über den Tellerrand hinaus in die anderen Fachdidaktiken zu werfen.[br][br]Anschließend wurde mittels einer Umfrage die Eignung didaktischer Prinzipien für die jeweiligen Fächer analysiert. Das Ergebnis zeigt folgendes Dreiecksdiagramm:[br](EIS = Eisprinzip, GP = Genetisches Prinzip, EL = Entdeckendes Lernen, SP = Spiralprinzip, DR = Didaktische Reduktion).
Wie erwähnt ist eine Schnittstelle der drei Fächer das Themengebiet Logik. Um für SchülerInnen dieses Thema anschaulich zu machen, bietet sich die App Logic Traffic an. Sie ist vollkommen kostenlos und umfasst zahlreiche Möglichkeiten, sich mit verschiedenen Aspekten der Logik anhand einer Alltagssituation (Das Schalten von Verkehrsampeln) vertraut zu machen: https://logictraffic.ch/