"Video kills the Radio Star"

Das Technische Zeichnen und die mathematische Grundlage, die Darstellende Geometrie, dominierten mit ihren Verfahren lange die zeichnerische Darstellung von 3D Objekten. Dazu wurden auf großen Zeichentischen bis hin zu Spezialpapier für Dimetrie und Isometrie gearbeitet. [br]Mit aufwändigen und teilweise nicht ganz einfachen Verfahren wurde auf Papier punktweise konstruiert, in Flächen Kreise oder Ellipsen eingefügt, die wahre Länge eine Strecke ermittelt etc. [br]In der Berufsschule wurde Technisches Zeichnen ein eigenes Fach, in den allgemeinbildenden Schulen verschwand dagegen die Darstellende Geometrie weitgehend als Schulfach (auch wenn sich das in Österreich noch vergleichsweise lange gehalten hat) oder als Teilbereich von Geometrie.[br][br]Mit dem Aufkommen von CAD hat sich die Lage im Berufsschulbereich schon etwas geändert, CAD hat das Zeichenbrett völlig ersetzt. Als Genre gesehen ist CAD ein sehr mächtiges statisches 3D Zeichen- und Konstruktionsprogramm mit vielen Möglichkeiten für boolsche Opearationen (Durchschnitt, Vereinigung, Differenz). CAD hat aber so gut wie keine dynamischen Fähigkeiten wie Zugmodus, Schieberegler und Ortslinien,[br]In den allgemeinbildenden Schulen hat es in den letzten Jahren eine (merkwürdigerweise weitgehend unbemerkte) umwälzende Änderung durch das Aufkommen räumlicher dynamischer Geometrie-Software (RDGS) wie GeoGebra 3D und als Pionier Cabri 3D ergeben. [br]Hier sind jetzt die 3D-Ojekte wie Kugel, Polyeder, Ebenen, Geraden etc. als virtuelle Objekte [u]definiert[/u] und damit vorhanden. Die Länge einer Strecke muss nicht mehr konstruktiv ermittelt werden, sie wird einfach gemessen. Neue Punkte werden in 3D (!) konstruiert und liegen damit als Objekte mit Koordinaten vor und es werden nicht nur ihre Bilder in 2D gezeichnet usw. [br]Vor allem aber: Es steht auf dem Bildschirm und im Ausdruck grundsätzlich eine ebene Ansicht des Objekts im 3D Fenster zur Verfügung! Diese Ansicht (Perspektive) kann dann in GeoGebra-typischer Weise geändert werden. Aber das geometrische Objekt bleibt davon unberührt. [br]Dies ist eigentlich eine revolutionäre Änderung, die aber bislang offensichtlich weitgehend unbemerkt bis unkommentiert blieb.[br]Wie man heute in moderner Weise mit 3D-Objekten und ihren ebenen Bildern umgehen kann, ist Thema dieses Books.[br][br]Erstellt am 23.10.2023

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