1. Welchen PPW erhalten Sie für Spezifität = 98% = 0.98 und Sensitivität = 99% = 0.99. [br]2. Wie groß müsste die Spezifität sein, damit (bei unverändertem Durchseuchungsgrad und Sensitivität = 99% = 0.99) der Anteil der falsch positiven Ergebnisse bei 10% der richtig positiven Ergebnisse liegt?[br]3. Ändern Sie die Sensitivität auf 99% = 0.99, auf 98% = 0.98, auf 94% = 0.94. Was stellen Sie fest?[br]4. Setzen Sie Spezifität = 0.98 und Sensitivität = 0.99. Ändern Sie die Prävalenz (den Durchseuchungsgrad) auf 10% = 0.1, auf 30% = 0.3, auf 50% = 0.5 [br](also z. B. Tests bei Patienten mit Symptomen). [br]Was bedeutet das für den Sinn und Nutzen von Massentests bei Populationen mit geringem Durchseuchungsgrad?
[br]1. Bei einer Spezifität = 0.98 ist nur ein Drittel der positiv Getesteten auch tatsächlich infiziert. [br]2. Es müsste dann der PPW bei ca. 90% liegen. Das ist bei einer Spezifität = 0.999 = 99,9% der Fall.[br]3. Der PPW ändert sich nur gering bei Änderung der Sensitivität und hängt wesentlich von der angenommenen Spezifität ab! [br]4. Wir nehmen z.B. Sensitivität = 0.98 und Spezifität = 0.99. [br]Bei einer Prävalenz von 0.01 = 1% ist PPW gleich 33 %. [br]Bei einer Prävalenz von 0.1 = 10% liegt PPW bei knapp 85%, [br]bei einer Prävalenz von 0.3 = 30% liegt PPW bei über 95%,[br]bei einer Prävalenz von 0.5 = 50% liegt PPW bei 98%,[br]Konsequenz: Massentests bei einer geringen Prävalenz (also geringer Vorwahrscheinlichkeit) führen (zwangsläufig!) zu vielen falsch-positiven Ergebnissen! Je höher die Prävalenz, die Vorwahrscheinlichkeit ist, desto weniger falsch-positive Ergebnisse gibt es prozentual. [br]Es ist also sinnvoller, sich mit den aufwändigen und teuren PCR-Tests auf eine Gruppe mit höherer Prävalenz zu beschränken (die schon Symptome haben).