Für die Lösung sind das Gleichsetzen- oder auch das Einsatzverfahren geeignet.
Besonders schnell ist dabei das
Additionsverfahren:
- Eine oder beide Gleichungen werden mit geeigneten Zahlen multipliziert, so dass sich bei Addition der Gleichungen eine Variable reduziert. Geeignete Faktoren ergeben sich aus dem kleinsten gemeinsamen Vielfachen (kgV) der Vorfaktoren einer der Variablen.
- Der für die andere Variable gefundene Wert wird rückeingesetzt und die erste Variable berechnet.
Lösung zum Beispiel:
Ziel: Variable x eliminieren;
das kgV(2,3)=6 liefert die geeigneten Faktoren 3 und -2 für die beiden Gleichungen:
Die Rückeinsetzung liefert
, also .
Die Lösungsmenge besteht aus dem Zahlenpaar x=1 und y=1 : .
Sonderfälle
Es gibt zwei Sonderfälle, die bei der Addition der vervielfachten Gleichungen entstehen können:
- die Ergebnisgleichung ist widersprüchlich, z.B.
- die Ergebnisgleichung ist allgemeingültig, z.B.
Im ersten Fall ist das Gleichungssystem nicht lösbar, die Lösungsmenge leer.
im zweiten Fall besitzt das Gleichungssystem unendlich viele Lösungspaare, die Gleichungen sind äquivalent. Jedes Paar
, das eine Gleichung erfüllt, erfüllt auch die andere.