Die Wirkleistung entspricht der orientierten Fläche unter der Kurve der Momentanleistung (blaue Funktion), bei der positive und negative Flächenanteile gegeneinander aufgerechnet werden. Bei einem rein ohmschen Widerstand (Wirkwiderstand) befindet sich diese Kurve vollständig oberhalb der Zeitachse, d. h. die aufgebrachte Leistung wird vollständig in Wärme, Licht oder mechanische Arbeit umgesetzt. Befindet sich im Stromkreis nur eine Spule, deren ohmschen Widerstand wir hier vernachlässigen, so wird die Leistung für den Aufbau ihres magnetischen Feldes benötigt (negativer Flächenanteil). Beim anschließenden Abbau dieses Feldes wird die Leistung wieder an den Stromkreis zurückgegeben (positiver Flächenanteil), so dass unterm Strich sich beide Flächenanteile zu Null addieren und somit keine Wirkleistung umgesetzt wird. Man spricht von Blindleistung. Analog verhält es sich bei Kondensatoren und deren elektrischem Feld.
Da in der Realität jede Spule auch einen ohmschen Widerstand besitzt, errechnet sich ihr Wechselstromwiderstand als geometrische Summe von induktivem und ohmschen Widerstand. Man betrachtet sozusagen eine Reihenschaltung von induktivem und ohmschen widerstand der Spule.